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Verhaltensregeln nach operativen Eingriffen

Aktualisiert: 9. Sept. 2020

Nach operativen Eingriffen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich können Schwellungen, Blutergüsse und funktionelle Behinderungen (wie z.B. zeitweise Mundöffnungseinschränkungen) im Gesichtsbereich auftreten, die Sie deutlich verringern können, wenn Sie die folgenden Ratschläge beherzigen:


Beachten Sie bitte, dass das Reaktionsvermögen nach der Gabe eines Beruhigungs-, Schmerz- oder Betäubungsmittels vorübergehend beeinträchtigt sein kann. Daher sollten Sie nach ambulanten operativen Eingriffen keine Fahrzeuge führen. Lassen Sie sich abholen oder verwenden Sie öffentliche Verkehrsmittel. Während der ersten 1/2 Stunde nach einer Operation in der Mundhöhle sollten Sie auf den eingelegten Tupfer beissen.


1. Gut Kühlen: Bitte kühlen Sie den Bereich des Gesichtes über dem OP-Gebiet unmittelbar nach dem Eingriff (auf keinen Fall wärmen). Idealerweise kühlen Sie auch an den folgenden drei Tagen von aussen. Wir empfehlen feuchte Kälte (Baumwolllappen in eine Schale mit kaltem Wasser legen, anschliessend auswringen und auflegen) oder Kühlpads, die Sie zum Schutz der Haut mit einem Baumwolltuch umwickeln sollten. Beim Schlafen sollten Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen (ggf. ein weiteres Kopfkissen unterlegen).

Bitte nicht mit Eis kühlen. Eis ist zu kalt für das Gewebe und kann zu Schmerzen, Schwellungen und Nachblutungen führen.


2. Mundhygiene: Um die Nachblutungsgefahr zu verringern, spülen Sie unmittelbar nach Eingriffen in der Mundhöhle nur ganz vorsichtig den Mund und putzen die Zähne nicht. Ab dem ersten Tag nach der OP sollten Sie mit einer antibakteriellen Mundspülung (z.B. mit Chlorhexidin-Mundspülungen) den Mund dreimal am Tag nach den Mahlzeiten vorsichtig spülen und ausserhalb des OP-Gebietes die Zähne ganz normal putzen.


3. Ernährung nach Operationen in der Mundhöhle: Solange die lokale Betäubung wirkt, bitte nichts essen und nichts heisses/kaltes trinken. Bitte rauchen Sie nicht! Nach Abklingen der Spritzenwirkung können Sie weiche Kost zu sich nehmen, wie z. B. Suppe, Brei, etc.. Die Schmerzmedikamente und ggf. Antibiotika vertragen Sie besser, wenn Sie etwas gegessen haben. Vermeiden Sie scharfe, saure oder zu heisse Speisen. Versuchen Sie bitte sich ausgewogen zu ernähren – eine gesunde Ernährung fördert die schnelle Wundheilung. Wir empfehlen in den ersten drei Tagen nach der Operation flüssige oder pürierte/passierte Kost.


4. Bitte verzichten Sie auf Nikotin, Alkohol, Koffein (z.B. schwarzen Tee, Kaffee, Cola, etc.) und frische (rohe) Milchprodukte (abgekochte Milchprodukte sind erlaubt!) für mindestens drei Tage (idealerweise noch einige Tage länger). Damit verringern Sie die Gefahr, dass Wundheilungsstörungen und/oder Nachblutungen auftreten. Rauchen Sie nicht, solange Sie eine Wunde haben. Nikotin beeinträchtigt die Wundheilung und schwächt die Abwehrkräfte Ihres Körpers.


5. Körperliche Betätigung: Schonen Sie sich für die ersten Tage nach der Operation! Vermeiden Sie körperliche Anstrengung und betätigen Sie sich erst wieder sportlich, wenn die Beschwerden (Schwellung, Schmerzen, etc.) deutlich zurückgegangen sind. Hören Sie auf Ihren Körper und fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt, bevor Sie wieder anstrengende körperliche Tätigkeiten aufnehmen.


6. Bei kleineren Nachblutungen nach Eingriffen im Mund sollten Sie ein sauberes Stofftuch auf den Wundbereich legen und für mindestens eine Stunde gut zusammenbeissen. Bei stärkeren, unstillbaren Nachblutungen wenden Sie sich bitte an Ihren MKG-Chirurgen.


7. Nahtmaterial: Wurde die Wunde mit Fäden vernäht, die sich nicht auflösen, ist eine Fadenentfernung notwendig. Tamponaden im Wundgebiet müssen nach einiger Zeit gewechselt werden. Nach der Operation erhalten Sie von Ihrem Arzt einen Termin für eine Kontrolluntersuchung.


8. Während einiger Tage sind möglich: Wundschmerz, Schwellung, erschwerte Mundöffnung, Temperaturen bis 38,5° C. Im Zweifelsfall, bei anhaltenden oder zunehmenden Schmerzen, höherer Temperatur oder Schüttelfrost bitte vorzeitige Wiedervorstellung bei Ihrem MKG-Chirurgen.


Üblicherweise überreicht Ihnen Ihr MKG-Chirurg*in nach der Behandlung für den Notfall einen Zettel mit Telefonnummern, über die Sie auch ausserhalb der Sprechstunden eine Ärztin oder Arzt erreichen können. Wir wünschen Ihnen gute Besserung!

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